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STIKO-Empfehlungen

Schwangere gegen Influenza impfen

Experten unterstreichen den Nutzen von Influenza-, COVID-19 und Pertussis-Impfungen für Schwangere und setzen auf Aufklärung, um Impfhindernisse aus dem Weg zu räumen. Ihre Botschaft: Mit den Impfungen schützen wir auch die kleinsten Kinder.

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Schwangere gegen Influenza impfen

© Marina Demidiuk / shutterstock

Schwangere und Säuglinge haben ein besonders hohes Risiko für Infektionskrankheiten und häufiger einen schweren Verlauf. Impfen bereits vor und während der Schwangerschaft kann dieses Risiko reduzieren. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Schwangeren konkret die Impfung gegen Influenza, COVID-19 mit einem mRNA-Impfstoff sowie gegen Pertussis mit einem Kombinationsimpfstoff. Dr. Burkhard Lawrenz, Arnsberg, betonte beim Frühstückssymposium „Impfprävention in der Gynäkologischen Praxis: Routine oder Rarität?“ im Rahmen des Fortbildungskongresses FOKO 2023 die Bedeutung der Influenza-Impfung [1]. Die „Grippe“ führe während der Schwangerschaft häufig zu Hospitalisierungen, aber auch bei den Kleinsten – und das häufiger als bei den über 60-Jährigen. Das „Feuer“ der Influenza seien die Null- bis Vierjährigen. Das werde häufig übersehen.

Schwangere Frauen sowie Ungeborene und Neugeborene weisen eine erhöhte Anfälligkeit für bestimmte Infektionskrankheiten auf. Impfungen gegen solche Infektionskrankheiten wie z.B. Influenza während der Schwangerschaft schützen nicht nur die Mutter direkt vor diesen Krankheiten und möglichen negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft, sondern indirekt auch das ungeborene Kind. Mütterliche Antikörper, die nach der Impfung gebildet werden, können über die Plazenta an das Ungeborene weitergegeben werden [2]. Dennoch zeigt eine Analyse der Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen eine besonders niedrige Impfquote bei Schwangeren. Diese lag in der Saison 2014/15 bei nur 9% und stieg seit 2016/17 von 10% auf 23% in der Saison 2020/21 [3]. Für die Influenza-Saison 2021/22 meldete das RKI eine Impfquote von 17,5% bei den Schwangeren [4].

Das Problem: Die Ängste der Frauen vor Impfungen während der Schwangerschaft sind hoch. Allein Aufklärung und Empfehlung machen noch keinen Impfschutz. Es gilt häufig, eine Reihe von Impfhindernissen aus dem Weg zu räumen, bis die Impfung tatsächlich stattfindet. Laut Prof. Wolfgang Gaissmaier, Konstanz, ist es vor allem die Fehlwahrnehmung von Risiken, die den schützenden Piks verhindern. Medizinische Informationen sind zudem oft nicht verständlich. Und es besteht ein hoher sozialer Einfluss auf die Schwangere, nicht selten auch eine Polarisierung. Der Patient will das hören, was er selbst für richtig erachtet. Was also tun? An Impfgegnern sollte man sich nicht die Zähne ausbeißen. Dies sei verlorene Zeit, so Gaissmeier. Erfolgreicher kann es sein, deutlich zu machen, dass eine Infektion, die bei Ungeimpften häufiger einen schweren Krankheitsverlauf nimmt, ein relevantes Risiko für das Kind ist. Mit der Impfung gegen Influenza wird auch das Kind geschützt. Die Faktenblätter des Robert-Koch-Instituts können die Aufklärung unterstützen.

Eine Grippeschutzimpfung ist dabei auch für enge Kontaktpersonen der Schwangeren/des Neugeborenen sinnvoll.

Literatur:

1. Frühstückssymposium „Impfprävention in der Gynäkologischen Praxis: Routine oder Rarität?“ im Rahmen des Fortbildungskongresses FOKO 2023, Düsseldorf, 10. März 2023; Veranstalter: Mylan Germany GmbH, ein Unternehmen der Viatris Gruppe Deutschland

2. Palmeira P, Quinello C, Silveira-Lessa AL, Zago CA, Carneiro-Sampaio M. IgG placental transfer in healthy and pathological pregnancies. Clin Dev Immunol. 2012;2012:985646. doi:10.1155/2012/985646

3. https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Influenza/FAQ14.html. Zuletzt abgerufen: 25.07.2023

4. Robert Koch Institut. Epidemiologisches Bulletin Nr. 49 2022, 08.12.2022, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2022/Ausgaben/49_22.pdf?__blob=publicationFile, abgerufen: 05.09.2023

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