Kaum jemand hat innerhalb der nun gescheiterten Ampel so konstruktiv agiert wie Karl Lauterbach. Da ist es fast tragisch, dass das Ampel-Ende ihm nun einen Scherbenhaufen bereitet.
Prekär ist sie, die Finanzlage der Kranken- und der Pflegeversicherung. Höchste Zeit also, dass der Sozialstaat nur denen hilft, die wirklich finanzielle Hilfe benötigen. Denn sonst droht eine Kostendämpfung.
Können ältere Mediziner dem Ärztemangel abhelfen? Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt hatte kürzlich auf genau dieses Potenzial hingewiesen. Eine Recherche zeigt: Ein Drittel der Ärzte über 65 ist heute schon berufstätig – und weitere 42.000 kommen dafür infrage.
Schleichend, aber gründlich hat sich eine Unkultur des Misstrauens in Deutschland verbreitet. Die Folge: Eine Flut an Dokumentationen und Berichten, die auch sinnvolle Änderungen im Gesundheitswesen unmöglich macht.
Zum 17. Oktober greift die neue EU-Richtlinie zur IT-Sicherheit. Der Bundestag soll sie bald umsetzen. Im Gesundheitswesen haben nur wenige NIS-2 auf dem Schirm. Dabei dürften Hunderte MVZ und Praxen betroffen sein. Eine Einordnung.
Dr. Marion von Helmolt engagiert sich in der ärztlichen Freitodhilfe. Ängste und Unwissen ablegen, lautet ihr Appell an Kolleginnen und Kollegen. Denn die Sterbehilfe sei im Rahmen des Urteils des Bundesverfassungsgerichts legal – und für viele Betroffene eine Erlösung.
Im privaten Kreis feiert Merkel an diesem Mittwoch Geburtstag. In der Gesundheitspolitik hat sie keine bleibenden Spuren hinterlassen – auch wenn sie eine Zeit lang durchaus Reformehrgeiz besaß. Und dann kam auch noch Corona.
Vor der Sommerpause will Minister Lauterbach mit vielen Kabinettsberatungen Tatkraft beweisen. Tatsächlich geht es aber an wichtigen Punkten bei der Pflege oder der Notfallreform nicht voran.
Über Jahre hinweg war die deutsche Wirtschaft sehr erfolgreich. Doch nutzte die Große Koalition diese gute Ausgangslage nicht für Reformen der Pflege- und Krankenversicherung – und übertrug der Ampel damit ein schweres Erbe.
Der Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst hat der dritten Säule des Gesundheitswesens eine unerwartete und nötige Renaissance beschert. Allerdings weiß niemand, ob Bund und Länder darauf aufbauen – oder ob sich der Pakt doch noch als Strohfeuer erweist.
Im Streit um die Homöopathie vergeudet die Ärzteschaft Kraft und Zeit auf einem Nebenschauplatz. Ein Leitartikel zu einem der großen Reizthema im Gesundheitswesen.
Nach Jahren unzureichender Reformen bei der Organspende verlieren Betroffene die Geduld. Das ist nur zu verständlich. Eine Verfassungsbeschwerde ist aber kein geeigneter Ausweg.
Längst steht fest, wie sehr Einsamkeit die Morbidität beeinflusst: Bisher ziehen Bund und Länder aus dieser eindeutigen Erkenntnis aber nicht die nötigen Konsequenzen.
Seit gut einem Jahr ist Michael Hallek Vorsitzender des Sachverständigenrats Gesundheit und Pflege. Im Interview spricht er über den Veränderungsdruck im Gesundheitswesen – und warum die Zeit knapp wird, Personal bei der Stange zu halten.