Zahlen von vfa und IGES
Krebsmedikamente bleiben innovativ – und teuer
Fast jede dritte der 36 Arznei-Innovationen in Deutschland in diesem Jahr zählt zu den Onkologika. Das hat seinen Preis für die gesetzlichen Krankenkassen: Am teuersten waren für sie die Krebsmedikamente.
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Viele Arznei-Innovationen aus dem Jahr 2025 sind Krebsmedikamente, aber auch bereits eingeführte Onkologika wurden auf die Therapie weiterer Krebsarten ausgedehnt.
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Berlin. Onkologika waren im Jahr 2024 laut aktuellem Arzneimittel-Atlas des IGES Instituts der größte Ausgabenblock für die gesetzlichen Krankenkassen bei ambulant verordneten Arzneimitteln. Dem Zahlenwerk zufolge gaben die Kassen im Vorjahr 9,2 Milliarden Euro für Krebstherapeutika aus. Dies entspricht knapp 17 Prozent der Gesamtausgaben der GKV für Arzneien in Höhe von 55,16 Milliarden Euro (plus zehn Prozent gegenüber Vorjahr).
Bis Ende 2024 wurde gemäß Atlas für 482 Wirkstoffe ein Nutzenbewertungsverfahren gemäß AMNOG abgeschlossen, wobei für knapp zwei Drittel dieser Wirkstoffe (62 Prozent) mindestens einmal ein Zusatznutzen attestiert wurde. Die größte Gruppe hierbei waren Onkologika, von denen 35 Prozent ein beträchtlicher Zusatznutzen, die zweithöchste AMNOG-Bewertung, zugesprochen wurde.
Erweiterte Anwendungsgebiete
Der Pharmaverband vfa berichtet unterdessen in seiner Bilanz der Arzneimittelinnovationen für 2025 von 36 in Deutschland eingeführten Medikamenten mit neuem Wirkstoff (2024: 43). Mit 13 davon war fast jedes Dritte ein Onkologikum (2023 + 2024: je 12). Davon zählt laut vfa rund die Hälfte zur Gruppe der oral anwendbaren Kinasehemmer, die in den Krebszellen Signale für die Zellteilung unterbinden.
Der Verband verweist zudem auf die Ausweitung des Anwendungsgebiets für mindestens 20 bereits schon eingeführter Medikamente. Bei den Onkologika sei die Anwendbarkeit zahlreicher Produkte beispielsweise auf Mantelzelllymphom, Leberkrebs oder Mesotheliom ausgedehnt worden. (bar)











