Ähnlich Dengue

Oropouche-Virus: Erste Todesopfer in Brasilien

Brasilien erlebt derzeit die bisher schwerste Dengue-Epidemie seiner Geschichte. Auch ein anderes Virus mit ähnlichen Symptomen bereitet Sorgen: Erstmals sind zwei Personen daran gestorben.

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Salvador. In Brasilien sind erstmalig zwei Menschen an dem durch Vektoren übertragenen Oropouche-Virus gestorben. „Bislang gibt es in der wissenschaftlichen Fachliteratur weltweit keine Berichte über Todesfälle durch die Krankheit“, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag (Ortszeit) mit.

Bei den Fällen handele es sich um Frauen aus dem Landesinneren des Bundesstaates Bahia im Nordosten Brasiliens. Demnach waren beide unter 30 Jahre alt, hatten keine Begleiterkrankungen, wiesen aber Anzeichen und Symptome auf, die einem schweren Denguefieber ähneln. Ein weiterer Todesfall im südlichen Bundesstaat Santa Catarina werde noch untersucht.

Das durch eine Infektion mit den gleichnamigen Oropouche-Viren (OROV) ausgelöste Fieber ähnelt klinisch Dengue. Laut den CDC in den USA präsentieren sich Betroffene nach einer Inkubationsdauer von 3–10 Tagen mit Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Myalgien und Arthralgien.

Auch Lichtscheu, Schwindel, retroorbitale oder Augenschmerzen können auftreten, ebenso Übelkeit und Erbrechen. Beschrieben sind auch makulopapulöse Exantheme, die am Rumpf beginnen und sich bis zu den Extremitäten ausweiten können. Bei den meisten Patienten sind die Symptome binnen einiger Tage selbstlimitierend, jedoch kommt es häufig zum Relapse.

Selten auch schwere neuroinvasive Verläufe

Bei manchen Betroffenen zeigen sich im Labor Lymphopenie und Leukopenie, erhöhtes CRP und leicht erhöhte Leberenzyme. Auch Thrombozytopenie wurde bei einigen Fällen berichtet. In schweren Fällen kann es zu neuroinvasiven Verläufen kommen.

OROV wurde erstmal 1955 isoliert bei einem fiebrig erkrankten Waldarbeiter im Dorf Vega de Oropouche, das an dem gleichnamigen Fluss liegt (Trinidad und Tobago). Das Virus aus der Simbu-Serogruppe der Gattung Orthobunyavirus gilt als endemisch im Amazonasbecken. Erst diesen Juni wurde erstmals ein Ausbruch in Kuba berichtet (Lancet Infect Dis. 2024;24:e484). Typische Vektoren für die Viren sind Gnitzen (Culicoides paraensis) und Mosquitos (Culex quinquefasciatus).

In Brasilien würden derzeit auch sechs Fälle mit möglichen Auswirkungen auf ungeborene Kinder untersucht. Gesundheitsämter führen Analysen durch, um festzustellen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Oropouche-Fieber und Fällen von Missbildungen oder Fehlgeburten besteht. (nös/dpa)

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